Nisthilfen

Wer die Vögel seines Gartens mit einem Nistkasten eine Freude machen will, betreibt aktiven Naturschutz, denn vor allem höhlenbewohnende Vögel finden kaum noch Plätze zum Ausbrüten ihrer Jungen. Spalten zwischen Häuserwänden und Dächern werden versiegelt, Dachluken geschlossen, Scheunen und Schuppen abgerissen, hohle Bäume gefällt.

Jedoch sollte man vor dem Bau oder Kauf eines Nistkastens genau darauf achten, ob sein Aufbau, Größe und Einflugloch auf die gewünschte Vogelart abgestimmt ist. Wir geben Ihnen gern alle nötigen Tipps, welche Arten besonderen Bedarf an Nistkästen haben und wie diese aussehen sollten.

Allgemeine Tipps für Nistkästen, die den meisten heimischen Vogelarten gefallen dürften, sind folgende:

  1. Sperrholz und Spanplatten sind nicht für Vogelhäuser geeignet, weil sie nicht witterungsbeständig sind.
    Besser eignen sich massive, unbehandelte Bretter mit 20 Millimetern Stärke der heimischen Fichte, Tanne oder auch Buche, die mit etwas Leinöl gegen Schimmel geschützt werden.

  2. Denken Sie beim Bau des Kastens daran, dass Sie ihn im Herbst öffnen müssen, um altes Nestmaterial und Schmutz herauszuholen. Er dient sonst Flöhen, Milben oder Lausfliegen als Niststätte. Benutzen Sie keine Reinigungsmittel, um den Kasten zu säubern, sondern bürsten Sie ihn nur gründlich aus. Seien Sie sparsam mit der Verwendung von Holzleim und verschrauben Sie die Bretter stattdessen. Wichtig sind Luftlöcher von einigen Millimetern Größe im Boden des Vogelhäuschens, durch die Feuchtigkeit entweichen kann und die Luft etwas zirkuliert.

  3. Eine Grundfläche von 12 mal 12 Zentimetern Größe ist das Mindestmaß für Nistkästen. Vom Boden bis zur Unterkante des Einfluglochs müssen mindestens 17 Zentimeter liegen, damit Räuber wie Katzen oder Marder nicht mit der Pfote an die Brut gelangen. Zwei bis drei Meter hoch sollte das Vogelhäuschen hängen, allerdings ist auch die Ausrichtung nicht unwichtig: Regen kommt meist von Westen, deshalb sollte das Einflugloch in eine andere Himmelsrichtung zeigen.

  4. Der Kasten darf nicht viele Stunden am Tag in der prallen Sonne hängen, besser ist ein Aufhängen in östlicher oder südöstlicher Richtung. Die beste Zeit, um Nistkästen aufzuhängen, ist der Herbst, denn dann können sie Vögeln, aber auch Nagern und anderen Kleinsäugern sowie Insekten als Winterquartier dienen.

  5. Damit Tiere wie der Siebenschläfer nicht gestört werden, ist es wichtig, das Vogelhaus nach der letzten Reinigung im September erst wieder im Februar zu öffnen. Dann heißt es wieder: In Ruhe lassen, damit Brutpaare und Jungvögel nicht gestört werden.